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Buchtipp

Weil wir ja auch so eine kleine, feine @k7/buecherei haben, dachte ich, dass Euch vielleicht dieser Buchtipp interessiert:

https://wechange.de/group/forum/note/buchtipp-dark-emu/

Lese gerade ein unglaublich spannendes Buch:

„Dark Emu, Black seeds: agriculture or accident?“ von Bruce Pascoe
(Magabala Books 2014, ISBN 9781922142436, Englisch) Die ersten
Weißen, die nach Australien kamen, wunderten sich über die
Landschaft, die, mit wenigen großen Einzelbäumen und weiten
Grünflächen wie englische Parklandschaften wirkten. Wo sie nicht
drauf kamen: dass es tatsächlich von den Aborigine geschaffene
Landschaften waren. Sie hielten es nicht für möglich, dass diese
„nackten Wilden“ etwas anderes waren als Jäger und Sammler, Nomaden,
in der Steinzeit stecken geblieben. Dabei sprach vieles, was sie
sahen und in ihren Reiseberichten festhielten, dafür, dass die
ursprünglichen Einwohner in Zehntausenden Jahren eine
hochdifferenzierte Kultur entwickelt hatten, mit Ackerbau, Fischerei,
Handel, Pflanzenzucht, ausgeklügeltem Wassermanagement, Dörfern und
Siedlungen. Aborigine waren wohl die ersten Menschen, die aus
angebautem Getreide Brot gebacken haben. Die ältesten Mühlsteine der
Menschheit fand man in Australien. Dieser dem Land angepasste
Ackerbau wurde bis auf wenige Stellen von den Huftieren und
Anbaumethoden der Weißen zerstört. Hauptnahrungsmittel der Aborigine
wie Yams und Cooperklee, verschwanden, der Boden erodierte, der
verdichtete Boden verursacht bis heute verheerende Überschwemmungen.

Pascoe schildert auch anschaulich, wie die Einwanderer nicht
verstanden, was sie sahen, weil sie voreingenommen waren und sich
überlegen fühlten. Ich denke die ganze Zeit beim Lesen: irgendwie
wundert es mich nicht, dass ausgerechnet in Australien so etwas wie
die Permakultur entstanden ist, die das genaue Gegenteil macht:
erstmal sehen, was es gibt und was natürlich miteinander lebt, dann
kann ich wissen, was ich machen kann mit dem Land.

Was mich nur wundert: dass sich das Bild der Aborigine als
steinzeitliche Jäger und Sammler so lange halten konnte. Bevor ich
das Buch las, hab ich das auch gedacht.

Ich bin begeistert über die Fenster, die sich öffnen.

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Kommentare

  1. Kaum hat man mal einen grauen Tag, kommt so eine netter Wink mit dem
    permakulturellen Zaunpfahl, dass es doch noch tolle Dinge gibt auf der
    Welt 😊 Jetzt bleibt nur noch der Wunsch, das als Kultur zu verstehen
    (statt als Kulturgut). Danke, Robert.

    Am 06.08.2018 um 08:23 schrieb Robert via Stadtgestalten Rostock:

    Pascoe schildert auch anschaulich, wie die Einwanderer nicht
    verstanden, was sie sahen, weil sie voreingenommen waren und sich
    überlegen fühlten. Ich denke die ganze Zeit beim Lesen: irgendwie
    wundert es mich nicht, dass ausgerechnet in Australien so etwas wie
    die Permakultur entstanden ist, die das genaue Gegenteil macht:
    erstmal sehen, was es gibt und was natürlich miteinander lebt, dann
    kann ich wissen, was ich machen kann mit dem Land.

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