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Willkommen in gelebten Utopien

Neulich in der enorm1. Wenn man mal das Wirtschaftssprech rausnimmt2, bleiben ein paar m.E. sehr schöne Zitate übrig:

  1. "(...) Vorsitzender des Fördervereins Utopiastadt, David J. Becher, im Hauptberuf Komödiant, lacht nicht, wenn er sagt: "Die Frage ist, ob wir das wirklich schon wissen müssen? Gerade darin, eben nicht jeden Quadratmeter zu verplanen, besteht die Chance, Veränderungen zuzulassen." (S. 45)
  2. dazu, wie Normen im städtischen Raum verändert werden können: "(...) Die soziale Integration abgehängter Bevölkerungsschichten ist auf lokaler Ebene und mit Ehrenamtlichen allein nicht zu lösen. (...) Da braucht es die großen Akteure der Gesellschaft." (Matthias Wanner, 31, promoviert zu "Prozessen der Wohlstandstransformation" in Städten, S. 45)
  3. "Wie kriegt man innerhalb der Stadt den Umbau zu einer nachhaltig lebenden Gesellschaft auf die Kette? (...) Denn wenn wir so weitermachen als Welt, gehen wir insolvent." (S. 45, Christtian Hampe, Mitgründer "Utopiastadt")
  4. "(...) Nur behandelt das Finanzamt die Kneipe wie jede andere Gastronomie und nimmt an, dass die gGmbH im Schnitt 300 Prozent Marge macht, was nicht ansatzweise der Fall ist. "Wir müssen höllisch aufpassen", sagt Hampe." (es geht um die Kneipe des alten Bahnhofs Mirke in "Utopiastadt", S. 47)
  5. Für einen echten Wandel brauche es Erwerbsarbeit, Handwerk, Bildungszentren. "Gute Arbeit muss vom Ressourcenverbrauch entkoppelt werden und das gute Leben vom Wirtschaftswachstum." (Wanner, S. 48)
  6. Die -- aus meiner Sicht -- Kernaussage steckt im Schlusssatz: #Utopien zu leben bedeute "Wenig Trotz, viel#Bock". Nur eines sei nicht mehr drin, dabei zuzusehen, wie Umwelt und soziale Strukturen über die Wupper gehen. "Das ist, als würde man sich einer Insolvenzverschleppung schuldig machen, nur eben einer, bei der es um alles geht." (Christian Hampe, S. 50)

Fußnoten

  1. leider ist die online-Version verkürzt und beschränkt auf den Teil über "Plan Nieklitz" (Mecklenburg)

  2. z.B. wird Schloss Tempelhof als "Hippie-Kommune" bezeichnet, was im Konzext einen defamierenden, mindestens jedoch arroganten Character hat. Oder folgendes Zitat "Die Utopisten im Bahnhof Mirke reagieren jedenfalls allergisch, wenn man nachfragt, was genau sie eigentlich mi der 60 000 Quadratmeter großen Fläche vorhaben..." Mit "allergischer Reaktion" ist obiges erstes Zitat vom "Vorsitzenden des Fördervereins Utopiastadt" David J. Becher, gemeint.

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