293 Gruppen / 14682 Gestalten / 29353 Beiträge
Beitrag
Artikel

Fwd: OBEG-Erntebericht zur Getreideernte 2017; eine unserer Bezugsquellen

Von der OBEG -- Organisch Biologische Erzeugergemeinschaft Hohenlohe GmbH & Co. KG -- beziehen wir vor allem "Kamut" Hartweizen, aber auch Sonnenblumenkerne, Waldstaudenroggen, Nacktgerste "Pirona" "Oberkulmer Rotkorn" (Dinkelsorte), teilweise Nackthafer, Emmer und Einkorn. Die Anbauflächen sind überwiegend im nördlichen baden-württembergischen, im Dreieck zwischen Stuttgart, Nürnberg und Würzburg. Ob die Wetterbedingungen in MV ähnlich waren bzw. die Auswirkungen, ist daraus sicher nicht abzuleiten.

Dieses Jahr sah alles nach einer guten Ernte aus, die meisten Kulturen haben die Trockenheit im Frühsommer gut überstanden. Da zeigt sich ein Vorteil der biologischen Landwirtschaft - mit ihren tiefgründigen und humosen Böden - gegenüber der konventionellen Landwirtschaft, wo es zu Ertragseinbußen kam. Das Wetter hat es zur Ernte nicht gut gemeint. Die Kulturen standen sehr schön da, die Ernte war gerade angelaufen und dann kamen die starken Regenfälle. Bis dahin konnte von unseren Bauern ca. ein Drittel der Ernte eingebracht werden. Viele Partien, die vor dem Regen schon reif - aber noch nicht trocken - waren, hatten hinterher schlechte Fallzahlen. Teilweise war es auch schon „Auswuchs“ und diese Partien sind nicht mehr backfähig. Das ist sehr schade, denn die Qualität des Getreides war insgesamt sehr gut. Die Eiweißwerte und auch die Ertragswerte insgesamt sind hoch. Wir konnten bisher schon 300 t Dinkel mit sehr niedriger Fallzahl an Flockenhersteller verkaufen, dies geht natürlich nur mit sehr kräftigen Preisabschlägen. Die Bauern, die dieses Jahr Pech hatten, bekommen zwar etwas weniger als normal ausbezahlt, aber trotzdem noch so viel, dass es in Ordnung ist. Die guten Partien werden so wie letztes Jahr ausbezahlt.
Die Verkaufspreise können wir durchweg halten, es bleibt alles gleich.
Weizen: Hier haben wir genügend Ware mit guten Fallzahlen, in der Mischung werden wir Fallzahlen von ca. 270-290 erreichen.
Dinkel: Zum Glück haben wir noch große Mengen aus der Ernte 2016. In der Mischung werden wir wohl mit Fallzahlen um die 270 auskommen müssen.
Roggen: Hier werden wir wohl mit ca. Fallzahl 130 durchkommen. Das ist ja ideal und gibt endlich wieder saftiges Roggenbrot.
Emmer: Auch da gibt es sehr unterschiedliche Fallzahlen aber genügend gute Ware
Einkorn: Wurde rechtzeitig geerntet und hat gute Werte
Waldstaudenroggen: Endlich haben wir wieder genügend Ware, ab sofort lieferbar. Auch hier werden wir in der Mischung Fallzahlen von ca. 130 erreichen.
Khorasan-Urweizen: Wir haben den Anbau ausgebaut und ca. 70 t davon am Lager. Er hat sehr gute Feuchtkleberwerte von 35-40%, die Fallzahl wird ca. 250 sec. betragen. Lieferbar ab sofort.
Nacktgerste, Pirona: Auch hier wurde der Anbau kräftig ausgebaut und es steht der Einführung von Pirona-Kochstücken zur Verbesserung von Qualität und Frischhaltung in Broten und Brötchen nichts mehr im Weg. Rezepte gibt es bei uns.
Bioland Leinsaat gab es genügend und in sehr schöner Qualität.
Bioland Sonnenblumenkerne werden die nächsten 3 Wochen geerntet und sind dann
Mitte Oktober wieder erhältlich.
Wir bedanken uns für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und sind bei Fragen gerne für Sie/euch da. Mit freundlichen Grüßen. Das Team der OBEG Hohenlohe.

2017.08.25-Erntefabriken_in_Arbendstimmung_3_Panorama_XpoaQE2.jpg

Foto: Industrielle Ernte in MV, mit drei Dreschern gleichzeitig, was man allein des Gewichtes wegen als "Fabrik auf Ketten" (ja, sonst versacken sie) nennen muss. Abtransport per LKW im Akkord und "Trecker-Shuttel" zum Feldrand. Allein: Davor ist auch Ökolandbau nicht gefeit, was ich z.B. selbst für die OBEG nicht ausschließen kann! (Rechte: Naföba e.V. unter cc-by-sa/4.0/)

Gruppe abonnieren um über zukünftige Beiträge der Gruppe @backstube per E-Mail