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Deutscher Erdüberlastungstag am 3. Mai - auch Rostock muss nachhaltiger werden

Transpi_MN3pVZb.jpgAm 3. Mai, ist der deutsche Erdüberlastungstag 2019.
Wäre der Ressourcenverbrauch der gesamten Weltbevölkerung so groß wie in Deutschland, dann hätten wir schon bis heute alle erneuerbaren Ressourcen verbraucht, die uns für das gesamte Jahr zur Verfügung stehen.
Der Erdüberlastungstag ist jedes Jahr eher. Von heute an bis zum 31. Dezember 2019 leben wir rein rechnerisch auf Kosten der Ressourcen anderer Länder und künftiger Generationen oder wir bräuchten drei Erden.

Um zumindest zu verhindern, dass dieser Tag sich nicht noch weiter nach vorn verschiebt, dürften zum Beispiel ab sofort keine Grünflächen mehr versiegelt werden – es sei denn, dafür werden andere Flächen in gleicher Wertigkeit und Größe entsiegelt.
Leider ist in Rostock noch das Gegenteil der Fall. So wurden für die über 22 ha strukturreichen Grün- und Gartenflächen des B-Plan Gebietes "Am Südring" (Groter Pohl) um ein Vielfaches weniger Ersatzflächen- und Pflanzungen für die zu räumenden Naturflächen berechnet als allein im Naturschutzgesetz vorgesehen sind.
Da laut der aktuellen Prognose des "Berlin-Institutes für Bevölkerung und Entwicklung" Rostocks Einwohnerzahl bis 2035 jedoch nur kaum (knapp 3.000 Einwohner) steigen wird, sollte sich das Problem der Bauplan bedingten Umweltzerstörung von selbst erübrigen. Wir finden: Der wenige dafür benötigte Raum kann auch in Hochhausform auf bereits versiegelten Flächen Platz finden.
Aber um die Pariser Klimaziele noch zu erreichen und den Erdüberlastungstag Richtung 31. Dezember zu verschieben, müsste in Rostock noch weit mehr Betonfläche entsiegelt und begrünt werden, am besten heutige Parkplätze.

Zu den erneuerbaren Ressourcen, die wir im Übermaß nutzen, zählen zum Beispiel Fischgründe, Wald-, Weide- und Anbauflächen. Hinzu kommen die Treibhausgase und viele andere Schadstoffe, von denen wir mehr ausstoßen, als von den natürlichen Kreisläufen wieder aufgenommen werden können.
Die Folgen: dramatischer Rückgang der Artenvielfalt, voranschreitender Klimawandel, Überfischung, Müllberge, etc. Damit es so nicht weiter geht, kann jede und jeder einzelne einen Beitrag leisten.
Aber vor allem die strukturellen Rahmenbedingungen müssen sich ändern. Für eine stark nachhaltige Entwicklung muss der Schutz der Umwelt so lange Vorrang haben, bis es keinen Erdüberlastungstag mehr gibt.

Weiterführende Links:
germanwatch : https://germanwatch.org/de/overshoot
NABU Stellungnahme „Groter Pohl“: https://www.nabu-mittleres-mecklenburg.de/stellungnahmen/
Demografische Studie des Berlin Instituts: https://www.berlin-institut.org/publikationen/studien/die-demografische-lage-der-nation.html
Verkehr und Raum: https://www.agora-verkehrswende.de/veroeffentlichungen/oeffentlicher-raum-ist-mehr-wert/

Hier noch ein Lohro-Homerun-Interview vom 3.Mai zum Nachhören auf der Homepage vom Lohro-Umweltkonzentrat:
https://www.lohro.de/programm/sendungen/umweltkonzentrat/

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