PolDo: Mein wunderbares West-Berlin

Teil des Queer-Film-Festes
Mein wunderbares West-Berlin / Jochen Hick / deu OF / 97 min / Deutschland / 2017 / 20:00

Regisseur Jochen Hick, der schon als ‘Chronist vergessener schwuler Geschichte’ bezeichnet wurde, dreht seit mehr als 20 Jahren Filme über schwules Leben. In Mein wunderbares West-Berlin geht er der Frage nach, wie Berlin zum queeren Zufluchtsort Europas geworden ist. Ausgerechnet zwischen den engen Mauern des alten West-Berlins haben sich die Institutionen entwickelt, die auch heute noch prägend für das schwule Selbstverständnis sind, etwa das SchwuZ, die Siegessäule, der Teddy-Award und die Aidshilfen. Die Dokumentation nimmt uns mit auf eine Reise durch die Jahrzehnte: von den 50er und 60er Jahren, als es trotz sozialer Tabus und § 175 schon eine lebendige schwule Kneipenszene gab, in die 70er, als sich mit der HAW (Homosexuelle Aktion Westberlin) die erste deutsche explizit politische Schwulenorganisation gründete. In den 1980er driften die schwulen Lebensentwürfe auseinander und Aids trifft Berlin so hart wie keine andere deutsche Stadt. Die Dokumentation lässt ganz verschiedene Menschen zu Wort kommen: Geschichten von Prominenten wie Udo Walz, Wieland Speck, Romy Haag und Rosa von Praunheim stehen neben denen über den schwulen Alltag im West-Berlin der 1960er Jahre. Zusammen mit teilweise unveröffentlichtem Archivmaterial entsteht so ein packendes Porträt des schwulen West-Berlins und der Auswirkungen dieser Epoche auf die Gegenwart.

Veranstaltungsreihe:#PolDo