Böll-Montagskino: „Heldentod. Der Tunnel und die Lüge“
Mit Britta Wauer, Regisseurin
Im Oktober 1964 gelangen 57 Ost-Berliner durch einen Tunnel nach West-Berlin. Es ist die größte Massenflucht in der Geschichte der Mauer, aber sie findet ein tragisches Ende. Die Geschichte des Grenzsoldaten Egon Schultz und einer Lüge im Kalten Krieg.
Als DDR-Grenzsoldaten in der Nacht zum 4. Oktober 1964 die Flucht entdecken, fallen Schüsse. Dennoch erreichen die Flüchtlinge und ihre Helfer unverletzt die Westberliner Stadthälfte. Tot aber ist ein Grenzsoldat: Der 21 Jahre alte Unteroffizier Egon Schultz. "Westberliner Frontstadtbanditen" hätten ihn "meuchlings ermordet", heißt es in der DDR. Der Rostocker Egon Schultz wird zum Volkshelden. Über 100 Schulen, Straßen und Kinderheime tragen seinen Namen. Mehr als zehn Jahre nach der deutschen Einheit finden sich in der Gauck-Behörde Dokumente, die belegen, dass alles ganz anders war. Der spannende und hervorragend recherchierte Dokumentarfilm, in dem sich die Fluchthelfer erstmals öffentlich äußern und Aufnahmen der Flucht zu sehen sind, erhielt u.a. den Deutschen Fernsehpreis.
Ort: li.wu. in der FRIEDA 23, Friedrichstr. 23, Rostock
Veranstalter:innen: Hansestadt Rostock, Heinrich-Böll-Stiftung MV, Lichtspieltheater Wundervoll
Eintritt: 8,- / 6,- / 5,-