BÖLL-Montagskino: Goldrausch - Die Geschichte der Treuhand
Goldrausch ist ein Dokumentarfilm über die Historie einer der umstrittensten Organisationen in der deutschen Geschichte. Die Treuhandanstalt wird im Frühsommer 1990 gegründet, um die volkseigenen Betriebe der DDR zu privatisieren. In den folgenden vier Jahren werden rund 4.000 dieser Betriebe geschlossen und zweieinhalb Millionen Menschen verloren ihre Arbeitsplätze. Nicht nur deshalb gilt sie zahlreichen ehemaligen Bürgern der DDR bis heute als "Totengräber" Ostdeutschlands. Die Treuhand macht bis zu ihrer Schließung im Jahr 1994 Schulden in Höhe von 256 Milliarden Mark. Ein beträchtlicher Teil dieses Geldes floss in private Taschen, ein Skandal, der nie vollständig aufgeklärt wurde. Neben der Schilderung von Fakten über die Entwicklung der Treuhand wirft der Film entscheidende Fragen zur Transformation Ostdeutschlands auf.
Unser Gast:
Reinhard Knisch war zunächst als Vertreter des Neuen Forum, ab 1992 als DGB Vertreter im Beirat der regionalen Treuhandanstalt Rostock. Als Betriebsratsvorsitzender des Rostocker Fischkombinats hat er die Treuhandanstalt hautnah miterlebt.