Böll-Montagskino „Bilder (m)einer Mutter“
Film & Gespräch mit Filmemacherin Melanie Lischker
Eine scheinbar ganz normale Kindheit in den 80er Jahren, festgehalten auf unzähligen Videokassetten. Darauf eine Kleinfamilie in der jeder seine Rolle spielt. Doch über dem Alltag liegt eine Schatten. Der Vater dokumentiert mit seiner Kamera fast nebenläufig wie die Mutter zwischen Weihnachten und Schulfest immer mehr zum Schatten ihrer selbst wird. Zuerst verschwindet sie aus den Videoaufnahmen, dann schließlich ganz aus dem Familienleben. Mit dem Film fordert die Regisseurin ihre Familie heraus, das jahrelange Schweigen um den Verlust ihrer Mutter zu brechen. Ein Tagebuch wird gefunden und die alten Super8 Filme des Vaters, auf denen die Mutter noch verliebt in die Kamera lachte.
Wir tauchen ein in die Lebensgeschichte von Gabi, die sich als Teenager wegträumt aus der bayrischen Kleinstadt und von ihren altbackenen Eltern. Trotz der revolutionären Klischees der 70er Jahre, bleibt die Ehe für das Paar der einzig logische Weg in die Selbstständigkeit. Das damalige Klima zwischen Emanzipation und behäbigen Denkmustern färbt ab auf die Biografie der jungen Frau. Fragmente aus Gesellschaft und Politik zeigen Plenarsäle voller Männer und Flugzeuge ohne Pilotinnen. Gabi hardert mit der Umsetzung ihrer Träume während ihr Mann Karriere macht.
Die Kamera begleitet den tragischen Lebensweg einer Frau, die in die Mutterrolle stolperte
Ort: li.wu. in der FRIEDA 23, Friedrichstraße 23, Rostock
Kooperationspartner:innen: Heinrich-Böll-Stiftung MV, Lichtspieltheater Wundervoll
Eintritt: 7,50 / 6,- / 5,- EUR