Flurin Jecker: Lanz (Lesung & Werkstattgespräch) Haupt-Reiter
In einer Projektwoche soll der 14-jährige Lanz einen Blog schreiben. Erst sträubt er sich, dann breitet er rückhaltlos sein Leben aus, seine Leere, seine Ängste, seine Wünsche. Eigentlich hat Lanz den Kurs nur gewählt, weil Lynn angeblich auch hingeht. Doch am ersten Kurstag ist von Lynn nichts zu sehen, außerdem wird das Projekt von seinem verhassten Klassenlehrer geleitet. Lanz beginnt widerwillig mit seinem Blog, doch dann beschreibt er mit zunehmender Verve sein Leben: von den geschiedenen Eltern, der Kompliziertheit zweier Zuhause, von der Ödnis, von den misslungenen Annäherungsversuchen an Lynn und wie er auf alles nur noch mit Lähmung reagiert. Das Erzählen ist keine Befreiung; es scheint erst recht alles zu viel, um es zu bewältigen. Als der Lehrer nach der Hälfte der Projektwoche das Vorlesen des Blogs erzwingen will (»Ihr seid ja so aufgewachsen, dass ihr immer alles postet!«), kann Lanz das auf keinen Fall zulassen. Mit unwiderstehlichem Sog und unerhört frisch erzählt Flurin Jecker von einem Jungen, der vieles hat und dem doch das Wichtigste fehlt. Flurin Jecker, 1990 in Bern geboren, studierte Biologie, arbeitet als selbständiger Journalist für die Zeitung Der Bund und schloss im Frühjahr 2016 den Studiengang Literarisches Schreiben am Schweizerischen Literaturinstitut mit dem Debütroman »Lanz« ab. Der Roman erschien im Frühjahr 2017 bei Nagel & Kimche. Mehr über den Autor unter https://flurinjecker.com/
Eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Fachschaftsrat der Germanistik »GeFaR« mit Unterstützung des Instituts für Germanistik der Universität Rostock.
Eintritt: 5,- € bzw. frei für Studierende und Schüler*innen