Eine Auszubildende bei der Feldrandkultur? Wer soll denn das bezahlen?!
Was ist der feldrandkultur e.V.?
Die Menschen vom feldrandkultur e.V. in Neu Hohenfelde (bei Bad Doberan) bewirtschaften ihre 1.1 ha große Ackerfläche als selbstorganisiertes, unkommerzielles Obst- und Gemüsebau-Kollektiv. Dort wird ganzjährlich im Freiland und in Folientunneln viel verschiedenes Gemüse und Obst angebaut und ausserdem werden Wissen und Fähigkeiten geteilt.
Für dieses Jahr hätten sie gerne Verstärkung auf dem Acker und wollen einer Auszubildenden eine spannende Saison ermöglichen.
Wer ist diese Auszubildende?
Lou macht grade die Freie Ausbildung als Gärtnerin und möchte gerne das zweite Ausbildungsjahr auf dem Acker des Feldrandkultur e.V. arbeiten, denn der Acker bietet sowohl Erfahrungsaustausch, als auch Raum für Experimente und Anbauversuche, neue Ideen und selbstbestimmtes Gärtnern.
„Viele Auszubildende müssen von früh bis spät arbeiten, was ihnen aufgetragen wird, bekommen kaum Lohn und oft wird im Betrieb versäumt, ihnen den nötigen theoretischen Input zu geben.“
Aber es ist wichtig, dass Menschen in der Landwirtschaft arbeiten, die wissen, was sie tun und die globalen Zusammenhänge im Blick behalten.
„Ich möchte meine Bildung selbst in die Hand nehmen und lernen, was mich interessiert und was uns im ökologischen Gemüsebau und Klimaschutz weiterbringt. Um eine Arbeit machen zu können, die den Boden nicht zerstört, sondern verbessert und Menschen gut ernährt.
Außerdem möchte ich Strukturen mit aufbauen, die uns unabhängig macht von Marktpreisen, Großkonzernen und anderen ausbeuterischen Mechanismen.
Ich will einerseits praktisch arbeiten und andererseits auch gemeinsam mit anderen (in der Landwirtschaft tätigen) Menschen, Vorträge und Workshops organisieren, die Themen behandeln, welche uns im landwirtschaftlichen Alltag beschäftigen. Auch sollen Interessierte und bisher unerfahrene Gärtnernde die Möglichkeit haben mit uns gemeinsam zu lernen und Erfahrungen miteinander auszutauschen.
Dazu wollen wir regelmäßig einmal im Monat öffentliche Veranstaltungen in Rostock oder auf dem Feld organisieren.
Wie soll mein Ausbildungsjahr finanziert werden?
Zum Einen zahlt der Feldrandkultur e.V. Fixkosten, wie Sozialversicherung und Seminarbeiträge. Zum Anderen braucht es mehrere Menschen/Gruppen, welche mir ohne Umwege meinen Lohn zahlen. Für zum Beispiel 50 Euro pro Monat bekommen diese dafür wöchentlich frisches Gemüse vom Acker. Wenn mich auf diese Weise ein dutzend Menschen unterstützen, kann ich davon leben, auf dem Acker Gemüse anbauen und in Rostock aktiv bleiben.
Und was bringt das?
Wenn du mich finanziell unterstützt, förderst du damit:
-
ein ökologisches Projekt, den Feldrandkultur e.V.
Veranstaltungen zu Themen wie Saatgutgewinnung, Bodenfruchtbarkeit, Naturschutz
eigenverantwortliches Arbeiten, und ein fragend voranschreitendes Lernen
und
dass wir noch mehr Gemüse für Menschen wie dich anbauen können
dass ich in kollektiven Strukturen und einem hierachie-armen Umfeld arbeiten kann
dass wir unserer Vision, von einer Ökonomie jenseits von Marktinteressen und Ausbeutung von (Land)arbeiter*innen, näher kommen können -
dass ich auch mal nicht zum Acker fahre, weil etwas anderes (z.B. mein politisches Engagement oder mein Wohlbefinden) wichtiger ist
Gibt es eine Obergrenze?
In der freien Ausbildung (http://www.freie-ausbildung-im-norden.de) offiziell vorgeschrieben sind 615 - 650 Euro Bruttolohn (von welchem die meisten Auszubildenden leider weit entfernt sind). Ich würde eure direkten Lohnzahlungen solange annehmen, bis ich beim Mindestlohn angelangt bin.
Wenn dann immer noch Menschen Geld übrig haben, würde ich sie bitten, es den chiapanekischen Kaffeebäuerinnen und -bauern zu schicken, die grade aufgrund von Vertreibungen ihre Ernte nicht einholen können. “
Hast du Lust, meine Ausbildung finanziell zu unterstützen?
Dann überleg dir, über welchen Zeitraum du mir eine feste Zusage machen kannst und melde dich unter: feldrandkultur@systemausfall.org.
Wie erfahrt ihr Aktuelles vom Acker und Mir?
Du kannst uns auf stadtgestalten.org/frk abonnieren und erfährst so von kommenden Veranstaltungen und Feldeinsätzen. Auch möchte ich jeden Monat einen Beitrag darüber schreiben, was auf dem Acker los ist und was ich neues gelernt habe.
Danke schonmal!
Felix und Lou vom Feldrandkultur e.V.