Veranstaltungsrückblick: Zukunfts-Forum
Am 19. Februar fand das sogenannte Zukunfts-Forum im Rahmen des Beteiligungsverfahrens zum Flächennutzungsplan #FNP2035) statt.
Eröffnung
Der Veranstaltungssaal des Moya war ab 18:30 Uhr geöffnet. Schauwände zu den fünf Themenbereichen (Wohnen, Wirtschaft, Umwelt, Mobilität und Soziales) stellten die online und offline eingesammelten Eingaben dar. Außerdem gab es die Möglichkeit, zu weiteren Fragen ein paar Meinungspunkte zu verteilen.
Angenehmerweise waren Vertreter aus den verschiedenen Fachbereichen der Ämter vor Ort, um auf Fragen einzugehen. Zudem standen auch Mitarbeiter der Agentur (Superurban) bereit, die für die online-Beteiligungsplattform verantwortlich sind.
Zensus
Nach einer Stunde ließen sich die Besucher vor dem Podium auf der Bestuhlung nieder. Zu diesem Zeitpunkt waren etwa 100 Personen anwesend - davon ca. 25 Mitarbeiter der Stadt und der Agentur.
Bei einer kurzen und belebenden Abfrage des Besucherspektrums ergab sich folgende Wohnortverteilung:
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6 aus dem Nordosten der Stadt
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12 aus dem Nordwesten der Stadt
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10 aus dem Umland
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Innenstadt/Südstadt/... waren also deutlich überoportional vertreten
Auch die Kleingärtner als mittlerweile anscheinend gut politisierte Bevölkerungsgruppe wurden abgefragt: hier erhoben sich 18 Besucher_innen von ihren Plätzen.
Vorträge
Senator Müller-von Wrycz Rekowski gestaltete den Einstieg in den Abend. Dabei ging er zuerst auf das inhaltliche Framing des Flächennutzungsplans aus seiner Sicht ein: das von der Stadtverwaltung prognostizierte Bevölkerungswachstum auf 230000 Einwohner im Jahr 2035. Dabei kam er um ein wenig dramatische Ausschmückung nicht herum: mindestens 25000 Einwohner mehr (Zitat) - obwohl es selbst basierend auf den veralteten Zahlen von 2015 nicht mehr als 24000 wären. Überraschenderweise erwähnte er in einem Nebensatz die vorhandene Kritik (z.B. hier) an der selbsterstellten Bevölkerungprognose der Stadtverwaltung. Die Herausforderungen der städtischen Zukunftsplanung sah er im Wettkampf mit vergleichbaren Städten (Magdeburg, Lübeck und Potsdam) um die jungen Menschen für den lokalen Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort. Die Lebensqualität aller Einwohner der Stadt fand dagegen keine konkrete Erwähnung.
Warum der Senator sich als öffentliches Gesicht des Beteiligungsverfahrens präsentiert, ist unklar. Das zuständige Amt für Stadtentwicklung, Stadtplanung und Wirtschaft liegt jedenfalls derzeit im Senatsbereich des Oberbürgermeisters.
Anschließend sprach der zuständige Amtsleiter Ralph Müller. Sein Einstieg war inhaltlich etwas verwegen, als er Rostock aufgrund des hohen Flächenanteils von Wald (28%) als "grüne Stadt" bezeichnete. Dies dürfte kaum die Alltagserfahrung der meisten Bewohnner_innen dieser Stadt wiederspiegeln. Anschließend beschrieb er die praktische Bedeutung und den konkreten Inhalt eines Flächennutzungsplans. Die zugrundeliegenden Folien seines Vortrags wären ein schöner inhaltlicher Einstieg für das Online-Beteiligungsverfahren gewesen, auf dass den Besucher_innen klarer gewesen wäre, wozu sie befragt werden. Er versicherte mehrfach, dass auch inhaltlich nicht direkt verwendbare Eingaben ihren Weg in das jeweils passende Amt finden werden. Außerdem skizzierte er den weiteren Ablauf des Beteiligungsverfahrens mit den anstehenden Expertenrunden im März und den Workshops mit Bürgerbeteiligung zu den fünf Themen im März und April.
Noch Fragen?
Es folgte eine kleine Fragerunde mit einer handvoll Wortmeldungen. Es wurde beispielsweise auf die Belange von Jugendlichen hingewiesen, die von dem aktuellen Beteiligungsverfahren wohl kaum angesprochen werden. Die Frage des fehlenden Forums zum direkten Austausch der Einwohner_innen bezüglich des Flächennutzungsplans wurde aufgeworfen - Herr Müller sah dafür den Personalaufwand für die aus seiner Sicht erforderliche Moderation als zu hoch an.
Außerdem wurde erfragt, wie sich die anstehenden Expertenrunden zusammensetzen werden. Herr Müller beschrieb sie vage als Vertreter von lokalen thematisch passenden Vereinen, Organisationen und Unternehmen, die von dem jeweiligen Fachbereich eingeladen werden. Auf die vertiefende Frage, ob denn auch externe Experten erwünscht seien, antwortete Herr Müller explizit, dass Vorschläge für externe Experten wohlwollend geprüft würden, auch wenn vielleicht nicht jeder Vorschlag Beachtung finden wird. Vorschläge seien an info@zukunftsplan-rostock.de zu senden. Von den Expertenrunden sollen Protokolle veröffentlicht werden.
Fazit
Es war ein informativer und gut organisierter Abend. Insbesondere die Ansprechbarkeit der vielen Mitarbeiter aus den Fachbereichen gab hoffentlich Raum für vielerlei produktive Interaktionen. Das Moya als Veranstaltungsort direkt neben der S-Bahn-Haltestelle war gut gewählt, um sowohl für Besucher_innen aus der Innenstadt und Reutershagen, als auch aus den nördwestlichen Stadtteilen leicht erreichbar zu sein. Leider spiegelte sich dies noch nicht in der Zusammensetzung des Publikums wieder.
Es geht weiter ...
Die nächsten Etappen der Bürgerbeteiligung sind:
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Anmeldungen für Themen-Workshops (Wohnen, Wirtschaft, Soziales, Mobilität und Umwelt) bis zum 26. Februar: anmeldung@zukunftsplan-rostock.de
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Einreichung von Vorschlägen für externe Experten in den Expertenrunden (sehr zeitnah!): info@zukunftsplan-rostock.de