Finisage mit Filmvorführung: Die Frauen von Kihnu
Martin Kulinna reiste im Frühjahr 2017 nach Kihnu, einer kleinen
Insel in der estnischen Ostsee. Die Bewohnerinnen der 500-Seelen-Insel sind vor allem dafür bekannt, in besonderen Wollröcken auf schweren russischen Motorrädern ihr Tagesgeschäft zu organisieren. Kulinna dokumentiert seine Eindrücke in der für ihn typischen analogen Schwarz-weiß-Photographie.
Abbildung: Martin Kulinna: »Beim Einkauf«, Photographie schwarzweiß
Zur Finisage wollen wir einen anderen Blick auf die Insel und ihre Bewohnerinnen werfen. Wir zeigen den Film »Ein Jahr auf Kihnu. Leben zwischen Leichtigkeit und Schwermut« Regisseurin Julia Finkernagel war zeitgleich mit dem Fotografen auf der Insel, um Ihre Dokumentation zu drehen. Exklusiv zur Finisage sendet sie uns eine einleitende Videobotschaft.
»Ein Jahr auf Kihnu. Leben zwischen Leichtigkeit und Schwermut«
Regie: Julia Finkernagel, Deutschland, 2017
Abbildung: Ein Jahr auf Kihnu – Videoausschnitt © Julia Finkernagel
Auf Kihnu kann man an den Farben der Röcke erkennen, ob die Frauen glücklich oder traurig sind. Ein Farbkodex verrät ihre Lebenslage. Auf der kleinen Insel in der Rigaer Bucht leben 400 Esten nach alten Regeln, die von Frauen geprägt und an ihre Kinder weitergegeben wurden. Ihr Leben ist durch Abgeschiedenheit und die Abwesenheit der Ehemänner bestimmt. Diese sind Seeleute oder Fischer. Die Frauen sind zuständig für Haushalt, Ernte, familiäre Angelegenheiten. So konnte ein kulturelles System entstehen, das von Frauen bestimmt wird. Die hiesigen Traditionen haben jahrhundertelang überlebt und stehen unter dem UNESCO-Schutz für immaterielles Kulturerbe. Heute kämpfen die Bewohnerinnen der Insel um den Erhalt ihrer kulturellen Identität und deren Vereinbarkeit mit modernen Entwicklungen.
(Textquelle: ARD Mediathek)
Öffnungszeiten der Ausstellung:
Mo-Mi 10.00 - 16.00 Uhr
und auf Anfrage