Neue Chancen für Wohnprojekte in Rostock
Schon seit Monaten verfolgt der Arbeitskreis Wohnprojekte die Planungen rund um das WarnowQuartier, das zwischen der Rostocker Innenstadt (Holzhalbinsel) und Dierkow in den nächsten zehn Jahren entstehen soll. Erste Gebäude sollen 2025 zur Bundesgartenschau (BUGA) stehen. Auch wenn die BUGA insgesamt umstrittenist, so ist das WarnowQuartier eine echte Chance für neue Wohnformen wie Wohnprojekte und Baugruppen.
Gemeinschaftliche Wohnformen sind Teil des Quartiers-Exposès
Denn: Das WarnowQuartier wird als Modellquartier entwickelt und soll spezifisch modernen Formen des Wohnens, der Mobilität und des Arbeitens Raum im Sinne einer Stadt der kurzen Wege geben. Grundstücke werden in Erbpacht vergeben, und das Exposé setzt das Ziel, dass in jedem der Baufelder ein Wohnprojekt oder eine Baugruppe unterkommt. Das würde zehn bis fünfzehn Gebäude mit gemeinschaftlichem Wohnen im Warnowquartier bedeuten!
Noch nicht alle Weichen sind richtig gestellt
Derzeit wird das Exposé zum WarnowQuartier, das die wesentlichen Zielstellungen für das Quartier formuliert, im politischen Raum diskutiert. Ende September soll die Bürgerschaft darüber abstimmen. Wir als Arbeitskreis Wohnprojekte haben das Exposé durchgesehen, einige Hürden für Wohnprojekte identifiziert und versuchen, diese rechtzeitig abzubauen.
So haben wir den Ausschuss für Stadtentwicklung am 9. September 2021 darauf hingewiesen, dass Wohnprojekte und auch Baugruppen mitunter mehr Zeit brauchen als hauptamtlich agierende Investoren. Die Menschen in Wohnprojektinitiativen setzen ihre Projekte im Ehrenamt neben der beruflichen Tätigkeit und der Familie um. Sie müssen viele Aspekte der Bauplanung in der Gruppe aushandeln – das kostet Zeit. Auch müssen sie die Gruppe ausbauen, gemeinsam die Finanzierung absichern
Wenn es der Stadt ernsthaft daran gelegen ist, neue Wohnformen im WarnowQuartier anzusiedeln, muss sie in der Konzeptvergabe realistische Fristen vorsehen. Beispielhaft wären die Stadt Frankfurt, die in einen Leitfaden für Konzeptvergaben drei Monate als Mindestfrist festgelegt hat oder auch Hamburg, das bei Anhandgaben von Grundstücken (dies wird im Warnowquartier die zweite Phase sein, in der das Konzept zur Bauantragsreife gebrachte wird) ein bis anderthalb Jahre vorsieht. Mit anderthalb Jahren für die Anhandgabe können wir sicher im WarnowQuartier nicht rechnen, denn die Zeit drängt.
Interessierte sollten jetzt aktiv werden
Doch Herr Strauß von der BUGA-Stabstelle der Hansestadt sicherte uns in der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses zu, dass er diese Bedürfnisse von gemeinschaftlichen Wohnformen im Blick habe und auch mit den einzelnen Initiativen vorab ins Gespräch darüber kommen wolle. Es wird also in den nächsten Monaten (und Jahren) spannend für Menschen, die sich für gemeinschaftliches Wohnen in Rostock interessieren. Wir bemühen uns, Euch auf dem Laufenden zu halten.
Übrigens: Es gibt viel zu tun für den Arbeitskreis Wohnprojekte, und wir können Verstärkung gebrauchen! Kommt gerne mal zu einem unserer Plena – jeden zweiten Montag Abend (siehe Termine auf stadtgestalten.org/wohnprojekte ).
Das Exposé, den B-Plan-Vorentwurf und den Bürgerschaftsbeschluss zum Warnowquartier findet ihr in der derzeit diskutierten Version hier auf den [Seiten des kommunalen Sitzungsdienst (KSD) der Hansestadt Rostock ]
(https://ksd.rostock.de/bi/vo020?VOLFDNR=1021084&refresh=false&TOLFDNR=7157835). !
*Lage des Warnowquartiers:
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*Kontakt: Stefanie Maack & Marco Frunzek via AK.Wohnprojekte@web.de
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Bilder: Hansestadt Rostock (WARNOWQUARTIER - Integrierte städtebaulich-freiräumliche Fortschreibung des Rahmenplans im Rahmen der Buga Rostock 2025, Quartiersexposé, Anlage 1, Stand 19.07.2021. FACHBEREICH BUGA)