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Eine kleine Rechnung, wie wichtig viele Wohnprojekte für die ganze Stadtentwicklung sein könnten!

Ich habe gerade die "Haushalts- und Wohnungsnachfrageprognose bis 2035" überflogen (die kann man hier: https://zukunftsplan-rostock.de/infothek/mediathek herunterladen).
Da steht sehr viel interessantes über die Grundannahmen der aktuellen Flächennutzungsplanung bzgl. Wohnraum drin. Und jetzt habe ich endlich verstanden, warum für prognostizierte 23.600 neue EinwohnerInnen (zw. 2016 und 2035) im gleichen Zeitraum 26.900 neue Haushalte also Wohneinheiten (WE) gebraucht werden sollen... ich dachte: Wieso sollen mehr Wohnungen gebaut werden als EinwohnerInnen dazu kommen!? Es wird jawohl niemand in zwei Wohnungen gleichzeitig wohnen?
Die Antwort aus diesem Dokument sind zwei kleine Zahlen:
1,739 und 1,579 !

1,739 ist die aktuelle (2016) Anzahl Menschen pro Wohnung in Rostock (laut Dokument auf Seite 26 "knapp 1,8", aber nach meiner Rechnung: 207.500 EW (EinwohnerInnen) /119.300 WE (Wohneinheiten) =1,739)

1,579 ist die prognostizierte Anzahl Menschen pro Wohnung in Rostock in 2035 (laut Dokument auf Seite 26 " gut 1,6", aber nach Rechnung: 230.950 EW / 146.200 WE (119.300 + 26.900) = 1,579)

Die prognostizierte Zahl "gut 1,6" wird begründet mit: * "Der Rückgang der mittleren Haushaltsgröße ist ein bundesweiter Trend und eine Folge des demografischen Wandels. Unter anderem durch die Veränderungen der Altersstruktur der Bevölkerung werden die Haushalte im Schnitt älter und damit auch kleiner." ... Weiter hinten heißt es außerdem, dass die Wohnfläche pro EW trotzdem groß bleibt, weil die Renter aus ihren großen WE ohne Kinder nicht ausziehen in kleinere WE, unter anderem, weil Angebote für altersgerechtes Wohnen fehlen und dadurch die großen "Familienwohnungen" nicht frei werden für den Nachzug durch junge Familien...
Aber ansonsten wird die Herkunft Zahl "gut 1,6" nicht genauer belegt.

Und jetzt könnte man ein bisschen herumrechnen, wenn man diese "gut 1,6" oder genau 1,579 nicht als Fix betrachtet:

  1. Beispiel: Wieviele WE müssten neu hinzukommen, wenn die durchschnittliche Wohnungsgröße gleich bliebe, also bei 1,739? Dann bräuchten wir bei tatsächlich 230.950 EinwohnerInnen in 2035 nur 132.806 WE in Rostock... also "nur" 13.506 mehr als in 2016...

  2. Beispiel: Wie müsste die Haushaltsgöße durchschnittlich sein, damit GAR KEINE neuen Wohnungen gebaut werden müssten?
    --> 1,936 (230.950 EW / 119.300 WE)

Das heißt, wenn wir hier in Rostock unsere durchschittliche Haushaltsgröße um den Faktor 0,197 vergrößern würden. Also z.B. (Zahlen nachfolgend aus: http://rathaus.rostock.de/Statistik/Stadtbereichskatalog/atlas.html)

  • wenn alleinstehende RenterInnen in gemeinsame Wohnungen ziehen würden (Anteil Single-Haushalte > 65 Jahre in HRO 26 %... in Biestow sogar bei 54% !!!

  • wenn junge Erwachsene größere WG´s bilden würden (Anteil Singlehaushalte < 30 Jahre = 24 %, in KTV sogar 42 %!!!)

  • oder mehrere Generationen in der gemeinsamen größen Wohnung bleiben würden (Anteil Haushalte mit Kindern 15 %... mehr kann man in der Statistik darüber nicht finden)
    .... Also kurz gesagt, wenn es viele "normale" Wohnprojekte gäbe.
    ... dann wäre die ganze Frage, wo neue Wohnungen hin sollen, schon gelöst!?! Und nebenbei sicher einiges an psychischen und praktischen Vereinsamungsproblemen...

Aber stattdessen nimmt die Hansestadt Rostock an, dass wir alle um den Faktor 0,16 mehr vereinsamen werden... ):
Und dann sollen die einsamen RenterInnen und jungen Erwachsenen auch noch ohne Kleingärten leben )): , weil deren Flächen ja für die neuen Einsamkeitswohnungen gebraucht werden?

Also jedenfalls wollte ich damit sagen, dass alle Leute, die sich in HRO mit Wohnprojekten beschäftigen, theoretisch auch an einem ganz großen Hebel sitzen um die gerade geplante Stadtentwicklung zu beeinflussen... Oder?

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Kommentare

  1. Sorry, dass der Beitrag jezt so oft erschien... bei mir kam immer ne Fehlermeldung, ich dachte immer, der Betrag sei nicht erschienen, und hab es ein paar mal öfter versucht.. o_O Oh weh tut mir Leid!

  2. Hallo MitstadtgestalterInnen,

    passend zu dem unten genannten "Vereinsamungsfaktor" sollte mensch einen
    Absurditatsfaktor einfuhren, der u.a. auch beinhaltet, das verschlechterter
    Lebensraum durch mehr Automobilitat, Flachenvrsiegelung, Klimawandel, Larm-,
    Abgasproduktion + was es noch so an Umweltzerstorung im Sinne von mehr
    "Fortschritt" (fortschreitend beschleunigte Umweltzerstorung) naturlich eine
    großere Wohnung verlangt, weil mensch es draußen nicht mehr aushlten kann.

    Schonen Gruß

    Axel

    Gesendet: Mittwoch, 10. Oktober 2018 um 14:00 Uhr
    Von: "Arbeitskreis Wohnprojekte via Stadtgestalten Rostock"
    noreply+wohnprojekte@stadtgestalten.org
    An: axelheumann axelheumann@gmx.net
    Betreff: [wohnprojekte] Eine kleine Rechnung, wie wichtig viele
    Wohnprojekte fur die ganze Stadtentwicklung sein konnten!

    Artikel online lesen und kommentieren:
    https://stadtgestalten.org/stadt/content/3331/

    Ich habe gerade die "Haushalts- und Wohnungsnachfrageprognose bis 2035"
    uberflogen (die kann man hier: https://zukunftsplan- rostock.de/infothek/mediathek herunterladen).
    Da steht sehr viel interessantes uber die Grundannahmen der aktuellen
    Flachennutzungsplanung bzgl. Wohnraum drin. Und jetzt habe ich endlich
    verstanden, warum fur prognostizierte 23.600 neue EinwohnerInnen (zw. 2016 und
    2035) im gleichen Zeitraum 26.900 neue Haushalte also Wohneinheiten (WE)
    gebraucht werden sollen... ich dachte: Wieso sollen mehr Wohnungen gebaut
    werden als EinwohnerInnen dazu kommen!? Es wird jawohl niemand in zwei
    Wohnungen gleichzeitig wohnen?
    Die Antwort aus diesem Dokument sind zwei kleine Zahlen:
    1,739 und 1,579 !

    1,739 ist die aktuelle (2016) Anzahl Menschen pro Wohnung in Rostock (laut
    Dokument auf Seite 26 "knapp 1,8", aber nach meiner Rechnung: 207.500 EW
    (EinwohnerInnen) /119.300 WE (Wohneinheiten) =1,739)

    1,579 ist die prognostizierte Anzahl Menschen pro Wohnung in Rostock in 2035
    (laut Dokument auf Seite 26 " gut 1,6", aber nach Rechnung: 230.950 EW /
    146.200 WE (119.300 + 26.900) = 1,579)

    Die prognostizierte Zahl "gut 1,6" wird begrundet mit: * "Der Ruckgang der
    mittleren Haushaltsgroße ist ein bundesweiter Trend und eine Folge des
    demografischen Wandels. Unter anderem durch die Veranderungen der
    Altersstruktur der Bevolkerung werden die Haushalte im Schnitt alter und damit
    auch kleiner." ... Weiter hinten heißt es außerdem, dass die Wohnflache pro EW
    trotzdem groß bleibt, weil die Renter aus ihren großen WE ohne Kinder nicht
    ausziehen in kleinere WE, unter anderem, weil Angebote fur altersgerechtes
    Wohnen fehlen und dadurch die großen "Familienwohnungen" nicht frei werden fur
    den Nachzug durch junge Familien...
    Aber ansonsten wird die Herkunft Zahl "gut 1,6" nicht genauer belegt.

    Und jetzt konnte man ein bisschen herumrechnen, wenn man diese "gut 1,6" oder
    genau 1,579 nicht als Fix betrachtet:

    1. Beispiel: Wieviele WE mussten neu hinzukommen, wenn die durchschnittliche
    Wohnungsgroße gleich bliebe, also bei 1,739? Dann brauchten wir bei
    tatsachlich 230.950 EinwohnerInnen in 2035 nur 132.806 WE in Rostock... also
    "nur" 13.506 mehr als in 2016...

    2. Beispiel: Wie musste die Haushaltsgoße durchschnittlich sein, damit GAR
    KEINE neuen Wohnungen gebaut werden mussten?
    --> 1,936 (230.950 EW / 119.300 WE)

    Das heißt, wenn wir hier in Rostock unsere durchschittliche Haushaltsgroße um
    den Faktor 0,197 vergroßern wurden. Also z.B. (Zahlen nachfolgend aus:
    http://rathaus.rostock.de/Statistik/Stadtbereichskatalog/atlas.html)

    - wenn alleinstehende RenterInnen in gemeinsame Wohnungen ziehen wurden
    (Anteil Single-Haushalte > 65 Jahre in HRO 26 %... in Biestow sogar bei 54%
    !!!
    - wenn junge Erwachsene großere WG´s bilden wurden (Anteil Singlehaushalte <
    30 Jahre = 24 %, in KTV sogar 42 %!!!)
    - oder mehrere Generationen in der gemeinsamen großen Wohnung bleiben wurden
    (Anteil Haushalte mit Kindern 15 %... mehr kann man in der Statistik daruber
    nicht finden)
    .... Also kurz gesagt, wenn es viele "normale" Wohnprojekte gabe.
    ... dann ware die ganze Frage, wo neue Wohnungen hin sollen, schon gelost!?!
    Und nebenbei sicher einiges an psychischen und praktischen
    Vereinsamungsproblemen...

    Aber stattdessen nimmt die Hansestadt Rostock an, dass wir alle um den Faktor
    0,16 mehr vereinsamen werden... ):
    Und dann sollen die einsamen RenterInnen und jungen Erwachsenen auch noch ohne
    Kleingarten leben )): , weil deren Flachen ja fur die neuen
    Einsamkeitswohnungen gebraucht werden?

    Also jedenfalls wollte ich damit sagen, dass alle Leute, die sich in HRO mit
    Wohnprojekten beschaftigen, theoretisch auch an einem ganz großen Hebel sitzen
    um die gerade geplante Stadtentwicklung zu beeinflussen... Oder?

    --
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