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Ernährungsrat Rostock | AG Ernährungsbildung – Ergebnisprotokoll vom 21.03.2024

Bei diesem digitalen AG-Treffen ging es um zwei praktische Beispiele des Konzeptes „Essbare Stadt“ in Schwerin und in der Rostocker Südstadt und darum, was die nächsten Schritte in der Umsetzung des Konzeptes in Evershagen sind.

Essbares Schwerin

Anita Rösing berichtete über das Projekt "Essbares Schwerin", das sie 2021 initiiert hat und seitdem koordiniert. Durch das Projekt entstehen mehr und mehr Möglichkeiten in der Stadt selbst Kräuter, Sträucher und Bäume anzupflanzen und zu pflegen, aber auch Früchte und Kräuter selbst zu pflücken. Die Koordination des von der NUE-Stiftung geförderten Projektes liegt bei Anita, die mit einem Netzwerk aus Ehrenamtlichen zusammenarbeitet. Es finden verschiedene Pflanz- und Kochveranstaltungen statt sowie Bildungsformate für Schulkinder.
Anita berichtet, dass vor allem Naschobst, insbesondere auf Spielplätzen, gut angenommen wird. Sie empfiehlt, mit bodenfernen Pflanzen zu beginnen sowie darauf zu achten, auf welchen Wegen und Flächen sich Hunde aufhalten. Umfragen mit Menschen, die Zeit an diesen Orten verbringen, können hilfreich sein, um deren Bedürfnisse zu verstehen. Eine weitere Empfehlung ist die Anpflanzung von Maulbeeren und Walnussbäumen und das Anbringen von Schildern. In Schwerin sind auch Holunder und Kupferfelsenbirnen zu finden. Zukünftig sind ausführlichere Schilder, möglicherweise mit QR-Codes, geplant.
Es ist wichtig, die Verwaltungsperspektive, in diesem Fall das Grünamt, zu berücksichtigen. Eine kontinuierliche Kommunikation sowie Pflegeverträge sind notwendig. Die Vorausplanung für solche Projekte ist oft sehr lang. Das Grünamt stellt kein Wasser und keine Arbeitszeit für die Pflege zur Verfügung. Die Pflegevereinbarungen beinhalten ebenfalls die Verantwortung für den Rückbau. Anita hat das Grünamt mit ihrer Idee direkt angesprochen, Pläne an die Ansprechpartner:innen geschickt und vor Ort Treffen organisiert, um die Standorte der Bäume und Sträucher genau zu planen. Kleine Bäumchen werden bevorzugt, da sie sich besser anpassen.
Anita hat außerdem einen Heilkräutergarten angelegt und hält Vorträge über Heilkräuter in Schwerin. Die Jungpflanzen für den Garten kamen von anderen Garten und u. a. von Medewege. Hort- und Schulklassen können Kräuterwanderungen buchen und gemeinsam kochen.

Für die Kommunikation mit den Ehrenamtlichen gibt es eine Signal-Gruppe. Zweimal wöchentlich gibt es feste Termine zum gärtnern. Beim Frühlingsauftaktgärtnern kommen circa 40 Leute zusammen.

Kurze Wege, bunte Höfe

Annette Knauf berichtete über das abgeschlossene Projekt "Kurze Wege, bunte Höfe" in der Rostocker Südstadt. Das Projekt erhielt Projektgelder und verknüpfte Aspekte wie Klima und Ernährung. Es wurden Lehrpfade angelegt, Schilder aufgestellt und ein Naschgarten im Kringelgrabenpark etabliert. Es gab eine Kooperation mit der KGS (Kooperative Gesamtschule Südstadt), bei der Johannisbeeren gepflanzt wurden. Es entstanden Hochbeete und ein Schulgarten in der Don-Bosco-Schule. Es bestand ein guter Kontakt zum Grünamt, jedoch musste lange auf die Genehmigungen gewartet werden. Für die Pflanzen im Kringelgrabenpark wurden 6 Schilder (insgesamt 250 Euro) angebracht. Es wurden auch Filme im SBZ gezeigt und Veranstaltungen organisiert. Es gab Aktivitäten wie gemeinsames Kochen und GPS-Ralleys. Das Engagement von Schüler:innen wurde gefördert und unterstützt.

Weitere Diskussionsthemen:
• Geplante Evaluation mit Einbeziehung der Bewohner:innen
• Zusammenarbeit mit dem Grünamt
• Ideen wie Staffellauf durch den Park und Bienenhotels

Ideen und Ausblick:
• Infostand beim Stadtteilfest am 18. Juli in Evershagen
• Mit Schulen zusammen Baumpflanzprojekte durchführen und Schüler:innen in die Versorgung mit einbinden
• Baumschnittkurse für Kinder
• Schulgarten AG als Ansatzpunkt nutzen
• Actionbounds
• finanzielle Unterstützung durch den Ortsbeirat
• Ziel: Im Oktober einen Baum zu pflanzen

Nächste Schritte:
• Kontaktaufnahme mit dem Grünamt und weiteren potenziellen Partner:innen (z. B. Bürgerbeteiligung)
• Digitale und physische Treffen alle 6 Wochen
• Einholen von Terminvorschlägen und Weitergabe an die Gruppe

Anwesende: Kristin Schünemann (Koordinatorin für Gesundheitsförderung), Nicole Baade (Projektkoordinatorin "LeGeR"-Lebensqualität und Gesundheit in Rostock), Nicole Gernhard (BUNDJugend MV), Claudia Schulz (BUND, Ortsbeirat Evershagen), Annette Knauf (Ökohaus e. V.), Anita Rösing (Essbares Schwerin), Kaike Brand (Eine-Welt-Landesnetzwerk MV e. V.)

Protokoll: Kaike Brand

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