MERCOSUR Freihandelsabkommen – Woran hakt der Deal zwischen der EU und Südamerika?
Aufgrund nicht erreichter Teilnehmerzahl wird das Interview mit der Expertin online aufgezeichnet und steht ab dem 29.02.2024 auf unserem YouTube-Kanal zur Verfügung.
Die Handelspolitik der Europäischen Union (EU) zielt darauf ab, die wirtschaftlichen Interessen der EU-Mitgliedstaaten zu fördern, Handelsbarrieren abzubauen und die internationalen Handelsbeziehungen zu stärken. Daher liegt das Verhandlungsmandat für Abkommen mit Ländern und Regionen weltweit bei der Europäischen Kommission und nicht bei den einzelnen Mitgliedsstaaten. Diese Abkommen haben das Ziel, den Handel zu erleichtern, Zölle zu reduzieren oder zu beseitigen sowie Standards und Regulierungen zu harmonisieren. Die gemeinsame Handelspolitik der EU dient nicht nur der Stärkung des gemeinsamen Wirtschaftsraums, sondern auch als Instrument zur Förderung europäischer Grundsätze und Werte wie Demokratie, Menschenrechte und Umweltschutz.
Die größte Freihandelszone der Welt
Allerdings gestalten sich die Verhandlungen zwischen den Handelspartnern oft schwierig und ziehen sich über Jahrzehnte hin, ohne dass ein Abkommen zustande kommt. So liegen beispielsweise die Verhandlungen über die transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) zwischen der EU und den USA auf Eis. Auch das Freihandelsabkommen zwischen dem südamerikanischen Wirtschaftsbündnis MERCOSUR und der Europäischen Union kommt nicht zum Abschluss. Nach Einwänden aus Argentinien und Frankreich wurde eine Einigung erst kürzlich verschoben. Kritiker befürchten in der größten Freihandelszone der Welt mit rund 780 Millionen Menschen vor allem einen Verlust von Arbeits- und Umweltstandards. Auch der Protektionismus der nationalen Märkte spielt bei der Zurückhaltung eine Rolle.
Austausch mit Experten
Teilen Sie die Bedenken hinsichtlich der Gefährdung der heimischen Landwirtschaft und betrachten Sie Freihandelsabkommen eher kritisch? Oder halten Sie Allianzen wie die zwischen der EU und dem MERCOSUR für unverzichtbar, um die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie zu stärken und im globalen Wettbewerb gegenüber den USA und China nicht den Anschluss zu verlieren? In einem Online-Interview mit unserer Expertin Dr. agr. Bettina Rudloff von der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) werfen wir einen Blick auf die Handelspolitik der Europäischen Union und beleuchten die Hintergründe sowie die Vor- und Nachteile solcher Handelsabkommen.