Kann die EU den Lohnverfall in MV aufhalten? – Im Gespräch mit Helmut Scholz (MdEP) und Klaus-Jürgen Strupp (IHK Rostock)
Mecklenburg-Vorpommern – Willkommen im Niedriglohn-Bundesland
Trotz Einführung des gesetzlichen Mindestlohns 2015 liegt Mecklenburg-Vorpommern seit Jahren deutlich unter dem bundesdeutschen Durchschnitt beim Bruttomonatsverdienst und ist daher trauriges Schlusslicht beim Lohnniveau im Bundesvergleich. Vor allem Branchen wie Tourismus, Gastronomie und Landwirtschaft, die in Mecklenburg-Vorpommern eine wichtige Rolle spielen, sind oft mit niedrigeren Löhnen verbunden. Obwohl der Mindestlohn seit seiner Einführung von 8,50€ auf aktuell 12,00€ (ab Januar 2024 12,41€) gestiegen ist, bleibt bei den Menschen aufgrund von Inflation und gestiegenen Preisen für Energie und Lebensmittel immer weniger hängen. Während Vertretungen der Arbeitnehmenden eine deutlichere Erhöhung fordern, warnen viele Unternehmen vor einer nicht stemmbaren Kostenexplosion. Kann die Europäische Union hier Einfluss nehmen zu Gunsten vieler Beschäftigter im Niedriglohnsektor? Und welche Rolle kommt der Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates über angemessene Mindestlöhne aus dem vergangenen Jahr zu?