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Von 1000 Milliarden Bäumen und warum "Radikalisierung" ein Problem der Exklusion nicht der Religion ist

Die mutmaßliche Angreifer von Straßburg wurde offenbar im Gefängnis vom Kleinkriminellen zum Islamisten. Immer wieder radikalisieren sich Menschen in Haft, sagt unser Mitarbeiter Burkhard Birke. Doch die Gründe dafür befänden sich außerhalb der Gefängnismauern. [...] Da ist das eigentliche Problem: Exklusion. [...] Der Ausschluss ganzer, breiter Bevölkerungsgruppen von der Teilhabe. [Anm.: Bezugnehmend auf "Gelbwesten" in Frankreich:] [...] oder vom Ausschluss der Teilhabe bedroht fühlen.
Deutschlandradio Kultur

Lt. des Beitrags habe die französische Gesellschaft noch keinerleih Konsequenzen daraus gezogen.

Meines Erachtens kann die Konsequenz nur heißen: Raus aus der Egozone mit konsequentem Shift zur Inklusionslogik; globale Perspektiven einnehmen und diese einbeziehen und dann lokal handeln -- stetig in einfachen Schritten, gemeinsam und gleichsam individuell. Nicht bloß in Frankreich, sondern überall auf unserer einen Welt, damit solcher "Radikalisierung"[1] der Nährboden entzogen wird. Statt einem "weiter so", nähmlich dem kollektiv globalen Handeln der Priviligierten auf Kosten anderer, entfremdeter, ungefragter Lebewesen und Ökosystemen anderswo -- eben durch Exklusion.

Felix Finkbeiner, 21 Jahre alt, greift beispielsweise diese Konsequenz auf, die Probleme global und doch einfach und handbabbar anzupacken: "Jeder Baum bindet pro Jahr zehn Kilogramm CO2. [...] Jährlich werden weltweit ca. 10 Milliarden Bäume vernichtet." Also: Pflanzen wir doch 1000 Milliarden Bäume nach. "Die könnten etwa ein Viertel des menschengemachten CO2 aufnehmen. Das löst die Klimakrise nicht, verschafft uns aber Zeit." Der afrikanische Kontinent habe das höchste Potential für die Aufforstung. Jeder Baum, der dort gepflanzt werde, wirke sich auch bei uns auf das Klima günstig aus; und natürlich umgekehrt.

Wir hätten 3000 Milliarden Bäume weltweit was für jede Erdenbewohnerin ca. 400 Bäume bedeute. Es sei zusätzlichem Platz, um weitere 1000 Milliarden Bäume zu pflanzen, also knapp 150 Bäume pro Mensch. Also: Pflanz über die nächsten 20 Jahre verteilt jedes Jahr 7 Bäume netto. Jeder gefällte, gestorbene oder nicht angewachsene zählt dabei nicht und muss natürlich ersetzt werden. Denkt auch an diejenigen, die selbst nicht oder nur schwerlich Bäume pflanzen können. Pflanze also besser 12, jeden Monat einen. Das lässt sich auch leichter merken. Wähle verschiedene Sorten und nimm lokale Sorten.

Du kannst samenfeste Bäume ganz leicht selbst vermehren oder aus Stecklingen ziehen. Das kostet dann einzig ein wenig Zeit zum Einlesen und Pflegen und Du lernst eine Menge sinnvolles Wissen. Wenn Du Dir aus den häufigsten Bäumen deutschlands auch noch Nutzpflanzen aussuchst, also Nuss- oder Obstbäume, dann kannst Du gleich Deine Ernährung ein wenig weiter relokalisieren und darüber den Ausstoß weiterer klimaschädlicher Gase reduzieren. Beispielsweise wirst Du über das Streuobstwiesennetzwerk MV fündig und bereicherst so zusätzlich die Sortenvielfalt. Nicht nur an Bäumen, sondern auch an anderen zugehörigen Lebewesen, für die Dein Baum zum Lebensraum wird. Mache die Bäume anderen zugänglich, und alle in Deiner Umgebung haben etwas davon. Mit ihnen hast indirekt auch Du und andere auf der Welt was davon!

All das einfach nur durch das Pflanzen von ein paar Bäumen!

Bei mir waren es dieses Jahr immerhin schon 3 zusätzliche Gehölze: Eine Walnuss und 2 Hasel. Nächstes Jahr sollen noch Apfel-, Birnen, Zwetschgen-, Pfirsichbäume, außerdem Wein und Kiwi dazu kommen. Pfirsichbäume werde ich höchstwahrscheinlich welche abzugeben haben. Wer möchte? Schreib mir gerne einen Kommentar, welche es bei Dir waren oder nächstes Jahr sein werden. Das würde mich sehr freuen! Schreib mir bitte auch, wenn Du in irgendeiner Weise Fläche verfügbar machen möchtest, ob am Ackerrand, Vorgarten oder im Hinterhof oder Du politisch aktiv werden möchtest und ich mit fachlicher Zuarbeit helfen kann.

Plant for the planet hat bis gerade eben schon 15.250.670.098 Bäume gepflanzt.

[1] M.E. ein unpassender Begriff, denn für mich bedeutet ein radikaler Ansatz eines Problems, dieses bei der Wurzel zu packen, statt Symptombehandlung zu betreiben. Aber bleiben wir der Einfachheit halber für den Moment in diesem Sprech.

Bildrechte: "Monastery friends plant trees at the working bee" von Tisarana Buddhist Monastery lizinsiert unter CC BY-ND 2.0.

Tags:#positiverJournalismus,#1000MilliardenBäume,#Wandel,#weltweiteSolidarität,#EmergenzDurchVielfalt,#Klimawandel

  • Felix ist inzwischen 21 Jahre, war jedoch 13 als er erstmals vor der UNO-Hauptversammlung eine freie Rede hilt. Nachgebessert 14:22 Uhr, 14.12.18
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