Das Bündnis empfiehlt: „Lichtenhagen 1992" im klingenden Gedächtnis - Musikalische Medialisierungen in der internationalen Pop- und Jugendkultur
Musik hat als Zeitkunst ein besonders enges Verhältnis zur Erinnerung und zum individuellen wie kollektiven Gedächtnis. Auf einer klanglichen und textbasierten Ebene werden Ereignisse und deren Deutungen schnell und weitreichend medialisiert und multipliziert.
Das Pogrom in Lichtenhagen 1992 fand als historischer Moment einen vielschichtigen, auch über Deutschland hinausreichenden Nachhall. Dies betrifft sowohl die musikalische Produktion durch Bands diverser musikalischer Genres als auch die Performanz in Form von Gedenkkonzerten. Die Frage stellt sich nach den Verarbeitungsmustern in der sprachlichen wie musikalischen Textur von Liedern, Videos etc. und deren Intention und nicht zuletzt Rezeption. Besonders letztere bietet einen Einblick in die Jugendkulturen, deren musikalischer Gebrauch stets mit der Stiftung von Identität einhergeht und Aufschluss über das kollektive Gedächtnis zu Rostock-Lichtenhagen bis in die Gegenwart geben kann.
Referentinnen:
Frau Prof. Dr. phil. habil. Yvonne Wasserloos ist Professorin für Musikwissenschaft am Institut für Musikwissenschaft, Musikpädagogik und Theaterpädagogik der hmt Rostock. 2021 bekam sie die wissenschaftliche Leitung des Zentrums für Verfemte Musik der hmt Rostock übertragen. Seit 2019 ist sie Mitglied im hochschulübergreifenden „Netzwerk Bildung und Demokratie in Mecklenburg-Vorpommern“. Sie ist Mitbegründerin und -herausgeberin der 2017 eingerichteten, interdisziplinären Publikationsreihe Schriften zur Politischen Musikgeschichte (Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen).
Dr. Katharina Alexi studierte Kultur-, Musik- und Medienwissenschaft an der Universität Lüneburg. Nach der Promotion am Kolleg „Deutungsmacht“ der Universität Rostock lehrt und forscht sie als Postdoc am Institut für Musiksoziologie der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Schwerpunkte sind die politisierten Jugendkulturen sowie Musik und Erinnern/Gedenken.
Format:
hybrid, im Rahmen der aktuell geltenden Hygieneregeln
Anmeldung:
via Mail an vielfalt@uni-rostock.de Johanna Schmidt, Vielfaltsmanagement
Perspektiven aus der Wissenschaft auf 30 Jahre Lichtenhagen 1992
Das Pogrom in Lichtenhagen 1992 fand als historischer Moment einen vielschichtigen, auch über Deutschland hinausreichenden Nachhall. Es stellt gemeinsam mit weiteren rassistisch motivierten Gewalttaten der frühen 90-er Jahre eine Zäsur dar.
Den 30. Jahrestag des Pogroms nimmt die Universität Rostock zum Anlass für eine interdisziplinäre Vortragsreihe. Im Sommersemester 2022 werden aktuelle Forschungsperspektiven auf Rostock Lichtenhagen 1992 präsentiert und dabei regionale mit überregionalen Perspektiven zusammengebracht.
Die insgesamt acht Vorträge beleuchten bisherige Leerstellen der Aufarbeitung der Ereignisse. Dabei verbindet die Ringvorlesung unterschiedliche Disziplinen und Perspektiven.
Hinweis:
Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.