Das Bündnis empfiehlt: Das Sonnenblumenhaus: Hörspiel mit anschließender Diskussion mit Dan Thy Nguyen
Hörspiel: 1992 belagerten hunderte Neonazis und tausende Anwohner_innen tagelang eine Erstaufnahmestelle für Asylsuchende und einen angrenzenden Wohnblock ehemaliger vietnamesischer Vertragsarbeiter_innen in Rostock-Lichtenhagen. Über Tage heizte sich die Stimmung auf, ohne dass die Polizei nennenswert intervenierte. Schließlich flogen Brandsätze und die Gebäude wurden gestürmt.
2014 entwickelte und produzierte Dan Thy Nguyen das Theaterstück „Sonnenblumenhaus“ über das Pogrom von Rostock -Lichtenhagen, welches 2015 in seiner Hörspielversion die „Hörnixe“ gewonnen hat.
Das Theaterstück dokumentiert das größte und fast vergessene rassistische Pogrom der deutschen Nachkriegsgeschichte und verarbeitet die Sicht der Überlebenden.
Regie des Hörspiels:
Dan Thy Nguyen
Sprecher*innen des Hörspiels:
Claudiu M. Draghici, Jan Katzenberger, Djamila Manly-Spain
Referent:
Dan Thy Nguyen ist freier Theaterregisseur, Schauspieler, Schriftsteller und Sänger in Hamburg. Seit 2020 leitet er mit seiner Produktionsfirma 'Studio Marshmallow' das Hamburger Festival "fluctoplasma - 96h Kunst Diskurs Diversität" und er ist stellvertretender Vorstand der LAG Kinder- und Jugendkultur Hamburg. 2021 erhielt er zusammen mit dem Gesamtensemble den Deutschen Hörspielpreis für seine schauspielerische Leistung.
Format:
hybrid, im Rahmen der aktuell geltenden Hygieneregeln
Anmeldung:
via Mail an vielfalt@uni-rostock.de Johanna Schmidt, Vielfaltsmanagement
Perspektiven aus der Wissenschaft auf 30 Jahre Lichtenhagen 1992
Das Pogrom in Lichtenhagen 1992 fand als historischer Moment einen vielschichtigen, auch über Deutschland hinausreichenden Nachhall. Es stellt gemeinsam mit weiteren rassistisch motivierten Gewalttaten der frühen 90-er Jahre eine Zäsur dar.
Den 30. Jahrestag des Pogroms nimmt die Universität Rostock zum Anlass für eine interdisziplinäre Vortragsreihe. Im Sommersemester 2022 werden aktuelle Forschungsperspektiven auf Rostock Lichtenhagen 1992 präsentiert und dabei regionale mit überregionalen Perspektiven zusammengebracht.
Die insgesamt acht Vorträge beleuchten bisherige Leerstellen der Aufarbeitung der Ereignisse. Dabei verbindet die Ringvorlesung unterschiedliche Disziplinen und Perspektiven.
Hinweis:
Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.