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Denkmal darüber nach, wer unsere Stadt gestalten darf - Pressemitteilung zum Tag des offenen Denkmals am Elisabethheim am 10.9.2017

Der Tag des Offenen Denkmals war für eine Initiativgruppe, die sich seit Monaten für den Erhalt des ehemaligen Elisabethheims in der Ulmenstraße 45 engagiert, der Anlass, die Rostocker zu einem Besuch des vom Abriss bedrohten Gebäudes einzuladen.

Interessierte Besucher hatten die Gelegenheit, mehr über die Geschichte des Gebäudes zu erfahren, das 1907 als Fürsorgeeinrichtung für körperlich behinderte Kinder und Jugendliche erbaut wurde. Anschließend kamen sie bei Kaffee und Kuchen mit anderen Besuchern und Veranstaltern zu Fragen der Rostocker Stadtentwicklung ins Gespräch, so beispielsweise über eigene Vorstellungen von in Rostock zu schaffenden Plätzen und Gebäuden und ihre Wünsche und Erwartungen für die zukünftige Stadtplanung. Mehr als 500 Menschen waren es am Ende, die mit das Angebot mit viel Interesse aufnahmen und miteinander darüber diskutierten, welche Orte für sie wichtig sind und welche Freiräume eine lebenswerte Stadt braucht. Viele der Teilnehmenden wünschten sich mehr offene Räume für Kultur, Begegnung und Bürgerschaftliches Engagement. Viele sprachen sich deutlich gegen intransparente Entscheidungen über die Köpfe der Stadtgesellschaft hinweg aus und sind nicht bereit den Abriss des Elisabethheims einfach so hinzunehmen. So empörte sich eine Teilnehmerin:

„Ich kann nicht begreifen, dass diese Entscheidung nicht nur gegen den Widerstand des Ortsbeirats der KTV und gegen die eindeutige Empfehlung des Gestaltungsbeirats der Hansestadt Rostock, das Gebäude zu erhalten, gefällt werden soll, sondern auch gegen die Stimmen der mehr als 1.000 UnterzeichnerInnen der Petition gegen den Abriss!“

Unterstützung fand die Initiative, zum Erhalt des Gebäudes, auch über die Stadt Rostock hinaus. In einem Grußwort wendete sich Margherita Scheel-Holtmann aus Detmold an die TeilnehmerInnen der Veranstaltung:

„Meine Familie fühlt sich mit dem Elisabethheim sehr verbunden, weil sie viele Jahre die Wirkungsstätte unseres geliebten Großvaters Paul Friedrich Scheel war, der an diesem Ort die erste orthopädische Klinik Mecklenburgs gegründet hat und diese – mit Unterbrechung – auch viele Jahre leitete. Auch für uns wäre es ein großer Verlust, wenn dieses geschichtsträchtige Gebäude der Abrissbirne zum Opfer fiele.

Die Ergebnisse der Diskussionen sollen in den folgenden Tagen aufbereitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, um die Stimme der BewohnerInnen unserer Stadt hörbar in die aktuellen und zukünftigen Debatten einzubringen.

Weitere Informationen finden Sie hier:
• Link zur Petition zum Erhalt des Elisabethheims: https://www.openpetition.de/petition/online/den-abriss-des-ehemaligen-elisabeth-heims-in-der-ktv-verhindern
• Tag des offenen Denkmals: http://ktv-verein.de/ktv-sehenswert-2017/

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