Ausgetauscht! Warum gutes Leben für alle tauschlogikfrei sein muss
Friederike Habermann: Ausgetauscht! Warum gutes Leben für alle tauschlogikfrei sein muss
im Ulrike Helmer-Verlag (Roßdorf bei Darmstadt) 2018, hrsg. v. d. Stiftung Fraueninitiative
www.ulrike-helmer-verlag.de/buchbeschreibungen/friederike-habermann-ausgetauscht/
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Zitat der Autorin:
„Darin argumentiere ich ebenso gegen die Illusion, Marktstrukturen (denn äquivalenter Tausch ist immer auch Geld und erzeugt immer einen Markt) könnten vom Kapitalismus bereinigt und demokratisch reguliert werden als auch gegen die Annahme, es komme ausschließlich auf die Eigentumsverhältnisse bei den Produktionsmitteln an.
Tausch bringt aber immer nicht nur 'strukturellen Hass' (durch Entfremdung, Leistungsdruck etc.) mit sich, sondern zwingt ebenso strukturell zur Vernutzung von un- und unterbezahlten Elementen wie Natur, Sorgetätigkeiten und im globalen Nord-/Süd-Verhältnis. Wobei das Einbeziehen dieser Bereiche in die Tauschlogik (z.B. durch Finanzialisierung, Lohn für Hausarbeit etc.) bekanntermaßen nicht zu einer emanzipatorischen Lösung führt, sondern den Prozess nur beschleunigt.
Ausgehend von viel diskutierten Ansätzen wie der Resonanz von Hartmut Rosa oder der Externalisierungsgesellschaft von Stephan Lessenich sehe ich einen analytischen Bruch, solange nicht die Aufhebung von Tausch angestrebt wird. Das ist nicht naiv, sondern konsequent weitergedacht - wie vor mir von vor allem feministischen Denker_innen gezeigt. Dafür greife ich den in einer jungen Bewegung benutzten Begriff "tauschlogikfrei" auf.“