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Newsletter #10

Liebe Freund*innen, Unterstützende, liebe Fans,

mit dem nunmehr 10. Newsletter melden wir uns zurück aus der etwas verlängerten Sommerpause.

Sommerpause heißt aber nicht, dass wir untätig waren:

Zuerst war da unsere Bauwoche: Ferienlagerstimmung breitete sich über dem AZwanzig-Gelände aus. Zelte wurden aufgebaut, Camping-Busse fuhren vor. Ein Bagger stand schon parat:
Die ganze Woche über kamen Leute von nah und fern, manchmal für einen Tag, oder ein paar Stunden und einige waren sogar die ganze Zeit da. Es wurde gebuddelt, abgerissen, Fugen im Fundament ausgekratzt, freigepustet und wieder zugeschmiert. Wurzeln ausgerissen, Schutt weggebaggert oder mit Eimerketten nach draußen befördert, Müll sortiert, Leitungsgräben gezogen und die sehr beliebte Außentreppe abgestützt.

Zwischendurch wurde auch noch ein Azwanzen-Geburtstag gefeiert und der abendliche Badespaß im Bauersee oder in der Warnow kam auch nicht zu kurz.

Vielen lieben Dank an alle, die uns fleißig geholfen haben!

Unser Haus hat ja schon einiges an Geschichten und Geschichte hervorgebracht.

Vieles sind Geschichten von den Mistorfer*innen, aber einiges versuchen wir auch in Archiven herauszufinden:
Eine AZwanze war dafür im Kirchenarchiv und hat folgendes herausgefunden:

1930 beklagt ein Pastor die nicht vorhandene Beteiligung der Dorfbewohnenden an den Lesungsgottesdiensten und das obwohl sie schon mehrfach zum Kommen aufgefordert wurden, skandalös! Infolgedessen sollte es nun nicht mehr jeden Sonntag eine Lesung geben, sondern nur noch an ausgewählten Tagen. Predigtgottesdienste dann nur noch 5 Mal im Jahr, einer dieser Termine ist bis heute Erntedank in der Kapelle in Mistorf.

Viel ging auch um die Übertragung von Kirchenländereien an die hier ansässige LPG, mit besonders ambitionierten Namen. (Quiz dazu später im Newsletter)

Ein weiteres großes Thema war das Elisabeth-Haus in unserem Nachbardorf Werle. In den Briefwechseln zwischen Pastoren, Leiterin des Hauses und verschiedenen weiteren Mitgliedern der Nordkirche lassen sich das Leben und die kleineren und größeren Dramen in dem Haus im 20. Jahrhundert sehr gut nachvollziehen.

Hintergrund unserer Recherche war, dass wir unsere Bauplanung, die wir euch beim Hoffest präsentiert haben noch einmal abändern müssen, weil das Bauamt unseren Antrag, so wie wir ihn eingereicht haben nicht genehmigen wollte. Infolgedessen arbeiten wir gerade fieberhaft daran den Aufbau unseres Dachgeschosses noch einmal zu ändern.

Unterdessen beschenkt uns hier der Hof dank der Pflege der Bäume wieder mit reichlich Äpfeln, die wir dann zum Mosten zum Olgashof bringen konnten. Jedoch mussten wir beim Sammeln schneller sein als die zahlreichen Schnecken, die sich auf das Fallobst stürzten. Ob wir dabei von den zahlreichen Fröschen, die bei uns über die Wiese hopsen Unterstützung hatten, weil sie sich um die Schnecken kümmern ist noch fraglich.
Auch stapeln sich schon im Haus die Kisten mit gesammelten Walnüssen von unseren vier Bäumen, die dieses Jahr auch besonders fleißig waren. Die Kartoffeln, die wir dieses Jahr angepflanzt haben sind leider schon aufgegessen. Damit wir nicht verhungern bekommen wir jede Woche eine Gemüsekiste von der Solidarischen Landwirtschaft „Bunte Höfe“ von der anderen Warnowseite.
Falls ihr die noch nicht kennt, schaut gerne mal auf deren Website vorbei. Bunte Höfe

Unser großes Haus ist immer noch nicht ganz voll und wir sind weiterhin auf der Suche nach Leuten, die mit uns für das Solidarische Wohnen auf dem Land brennen. Dafür haben wir verschieden Veranstaltungsformate ausprobiert. Im JAZ Rostock haben wir unser Projekt bei einer Küche Für Alle Veranstaltung vorgestellt. Im Peter Weiss Haus haben wir zusammen mit den Naturfreunden Region Rostock den ersten Teil des Films „Sold City“ über Widerstand gegen die aktuelle Wohnungspolitik gezeigt und planen schon das Zeigen des zweiten Teiles. Bleibt informiert.

Mit einem Solitresen im Café Median in Rostock für das bedrohte Hausprojekt Bagehl in Rostock haben wir weiter an unserer Vernetzung gearbeitet. Großer Kracher waren dabei unsere Solicocktails. Wer Interesse hat original AZwanzig-Cocktails zuhause auszuprobieren, hier sind unsere Rezepte:

Abgebauter Schornstein
4 cl „Schwarzer Kater“ aka Johannisbeerlikör
Gefrorene Waldfrüchte
mit Sekt auffüllen

Goldener AZwanziger
4cl Korn + etwas Zucker
Eiswürfel
1/3 Ingwer-Apfel-Saft
1/3 Orangensaft
1/3 Sprudelwasser

Mistorfer Herbst
4cl Wilthener Goldkrone
Cranberry Sirup
gefrorene Waldfrüchte
Eiswürfel
Sprudelwasser

Übrigens kleines Quiz:

Die erste Person, die den Namen der LPG errät, die vor der Wende auf unserem Hof ansässig war bekommt eine Ladung unseres besonderen Verkaufsschlagers beim Solitresen als Hauptpreis.

Jetzt im Herbst starten wir unsere Subbotniks wieder:

Am 26. Oktober geht es weiter an den Häusern. Zum einen wollen wir am Speicher noch was aufräumen und zum anderen am großen Wohnhaus weiter die Arbeiten für die Handwerker*innen vorbereiten und das Fundament sanieren.
Für alle die eher Lust auf Arbeiten im Garten haben, planen wir noch einige Obstbäume zu pflanzen und unsere große Holzaktion im November vorzubereiten, denn:

Vom 15. bis voraussichtlich 20. November wird sich alles ums Holzmachen drehen. Bei einer Begehung im Frühjahr mit einem Baumpfleger sind uns mehrere beschädigte und gefährliche Bäume aufgefallen, die wir leider fällen müssen.
Deswegen werden wir in dieser Zeit fällen (lassen), sägen, spalten, stapeln und häckseln. Dafür freuen wir uns natürlich super über viele helfende Hände, ob mit oder ohne Motorsäge(nskills).

Los geht es bei unseren Subbotniks immer gegen 10:00 Uhr und wir sorgen natürlich dafür, dass es euch gut geht und ihr gut mit Kaffee, Tee und Essen versorgt seid.

Meldet euch gerne telefonisch oder per Mail an und sagt auch gerne Bescheid, wenn ihr vom Bahnhof abgeholt werden wollt. (Am Samstag fährt die S-Bahn 9:14 Uhr vom Hbf Rostock und dann alle 2 Stunden)

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