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Friedensdemo in Demmin :

Hochschulgruppe in Aktion

09.05.2015

Friedensdemo in Demmin

Amnesty Hochschulgruppe Rostock beteiligt sich an der Friedensdemonstration in Demmin.

Hintergrund der Veranstaltungen

Der 8. Mai 1945 war der Tag des Kriegsendes in Europa und damit das Ende der Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten. Dieser jährt sich in diesem Jahr zum 70sten Male. In Demmin, einer Kleinstadt in Mecklenburg-Vorpommern ist dieser Tag allerdings auch aus einem anderen Grund von Bedeutung. Aus Angst vor möglichen Übergriffen der herannahenden roten Armee begingen zahlreiche EinwohnerInnen der Stadt kurz vor Kriegsende Selbstmord. Viele ertränkten sich und ihre Familie in den Flüssen der Stadt. Dieser Massensuizid wird von den Neonazis alljährlich zum Anlass genommen, um einen Fackelmarsch abzuhalten. Dabei werden regelmäßig die Rollen von Opfern und Tätern vertauscht und die Verbrechen der Nazis verleugnet oder schön gefärbt. Um gegen die menschenverachtende Ideologie der Neonazis zu protestieren, finden im Vorfeld des Naziaufmarsches eine Friedensdemonstration sowie Mahnwachen entlang der Route statt.

Hochschulgruppe beteiligt sich am Friedensfest

Gegen 17:30 Uhr setzte sich der bunte Umzug, angeführt von den Organisatoren „Demmin bleibt bunt“, in Bewegung. Die Demonstration, an der Parteien, Gewerkschaften und eine Reihe anderer Initiativen und Organisationen teilnahmen, führte vom Marktplatz aus quer durch die Kleinstadt und endete schließlich mit einer Schlusskundgebung am Ernst-Barlach-Platz. Die Teilnehmer setzten mit zahlreichen Bannern und Plakaten ein Zeichen gegen Rassismus und Intoleranz und für eine offene und tolerante Gesellschaft. Unsere Hochschulgruppe hielt während der Demonstration ein gut sichtbares Banner mit der Forderung „Ja zum Flüchtlingsschutz“, um für eine bessere Aufnahmekultur zu werben. Auf zwei zusätzlichen Plakaten „Mehr Verantwortung bei der Polizei“ und „Kennzeichnungspflicht für Polizist*Innen“ wurde zudem eine bessere Polizeiarbeit gefordert, nachdem es im letzten Jahr zu einigen unschönen Szenen zwischen Demonstrierenden und der Polizei gekommen war. Dass die Polizei bemüht war eine erneute Eskalation zu verhindern, zeigte sich unter anderem am Einsatz eines Kommunikationsteams und einem zunächst spürbar besonneneren Verhalten gegenüber den Demonstrierenden.

Mahnwache entlang der Strecke

Nach der gemeinsamen Friedensdemonstration hielt die Hochschulgruppe in der Stadt eine Mahnwache ab, um sicht- und hörbar auf sich aufmerksam zu machen. Die AnwohnerInnen waren zunächst alles andere als erfreut über die Mahnwache in der Nachbarschaft. So wurden die AI-Gruppenmitglieder in das eine oder andere Gespräch verwickelt, in denen zum Teil sehr deutlich wurde, wie viel Unwissen und Vorurteile bei der Aufnahme von Flüchtlingen bestehen. Hier haben wir versucht, durch Aufklärungsarbeit zumindest ein wenig gegenzusteuern. Wie im letzten Jahr wurde der Naziaufmarsch durch zahlreiche Blockaden verzögert.

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http://www.amnesty-rostock.de/Main/20150509001

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