Perspektiven für Europa: NATO oder eine europäische Armee oder...?
Am 4. April 1949 wurde in den USA der Nordatlantikpakt unterzeichnet. Damals hatte die Gründung der NATO einen einfachen, aber weitreichenden Zweck: die Schaffung eines westlichen Militärbündnisses als Gegenspieler zur UdSSR und ihrem Warschauer Pakt. Die UdSSR hat sich aufgelöst und auch sonst hat sich das staatenpolitische Bild seit Bestehen der NATO gewaltig verändert. Ist nun die Zeit gekommen, eine europäische Armee zu schaffen?
Paris möchte die militärischen Kräfte des Kontinents bündeln. Auch durch Angela Merkel wurde die Sinnhaftigkeit einer gemeinsamen Einsatztruppe bekräftigt. Doch schon hier gibt es unterschiedliche Ansätze und eine solch tiefgreifende Veränderung in der europäischen Sicherheitsstruktur wirft mehrere Fragen auf: Wie notwendig ist die Schaffung einer solchen Institution? Wie würde sich das Verhältnis zur NATO gestalten? Würde eine gemeinsame Sicherheitspolitik nicht auch die europäische Idee beflügeln?
Referent: Dr. Jens Heinrich, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Internationale Politik und Entwicklungszusammenarbeit an der Universität Rostock. Forschungsschwerpunkte: Außen- und Sicherheitspolitik und Friedens- und Konfliktforschung.